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Paleo Ernährung: die Steinzeiternährung für den modernen Menschen

Paleo Ernährung: die Steinzeiternährung für den modernen Menschen

Gesunde Ernährung liegt im Trend. Was genau darunter verstanden wird, ist aber sehr unterschiedlich. Trenddiäten und neue Ernährungsformen finden deshalb ihren Weg in die sozialen Medien und auf den Speiseplan gesundheitsbewusster Menschen. Auch die Paleo Ernährung ist eine Entdeckung der letzten Jahre. Manche nennen sie die Steinzeiternährung oder Steinzeit-Diät. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Was essen Anhänger der urzeitlichen Ernährungsform und ist das überhaupt gesund? Hat Paleo Einfluss auf bestimmte Krankheiten? Wir klären häufige Fragen rund um die Ernährung aus der Frühzeit der Menschheitsgeschichte.

Was ist Paleo Ernährung?

Naturbelassene Lebensmittel statt industriell gefertigter Nahrung, viel Obst und Gemüse, hochwertige Qualität: Das kommt bei Anhängern von Paleo Food auf den Tisch. Die Paleo Ernährung beruht auf der Annahme, dass unser Körper möglichst unveränderte Lebensmittel am besten verträgt – also keine Fertigprodukte, sondern stattdessen all das, was die Natur uns bietet, und wie die Menschen in der Frühzeit ihrer Entwicklung, der Steinzeit, gegessen haben. Hauptsächlich ernährten sich die Jäger und Sammler von Fleisch und Fisch, von Obst und Gemüse, Saaten, Nüssen, Honig und Eiern – zumindest, soweit sie diese Lebensmittel zur Verfügung hatten. Darum, so die Theorie der Paleo-Anhänger, ist unser Körper auf diese Nahrungsmittel „programmiert“. Grundregel für den Einkauf im Supermarkt gemäss steinzeitlicher Diätpläne: Wenn man es jagen oder pflücken kann, dann ist es auch essbar.

Wie gesund ist die Paleo Ernährung?

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Menschen der Steinzeit keine Zivilisationskrankheiten hatten – darum tragen Krankheiten wie metabolisches Syndrom, Diabetes oder Adipositas diesen Beinamen. Zunächst fällt auf: Die Paleo Ernährung verzichtet oder meidet industrielle Produkte, die zwar Energie, aber wenig Nährstoffe liefern. Zucker, Getreide und Getreideprodukte gehören zu diesen Lebensmitteln. Auch Alkohol und Milchprodukte, die die Verdauung vieler Menschen stark fordern, gehören nicht auf die Paleo-Festtafel. Studien, die die Auswirkungen der Steinzeiternährung betrachten, kommen zur Erkenntnis, dass sich der menschliche Gen-Bauplan zwar seit der Steinzeit verändert hat. Trotzdem profitiert die Gesundheit von einer Umstellung auf Paleo. So konnte nachgewiesen werden, dass sich Marker für Entzündungen im Blut reduzieren, dass sich Blutzuckerwerte verbessern und die Gefahr von Herz-Kreislauf Erkrankungen sinkt. Das kann damit zusammenhängen, dass durch die beschränkte Auswahl das gesamte Essverhalten verändert wird. Ausserdem sättigen Fleisch und Fisch oder bestimmte Gemüsesorten stärker, weshalb wir insgesamt weniger essen. Wer dank Paleo Diät weniger Kalorien aus hochenergiereichen Fertigprodukten isst, nimmt ab und wird dadurch beweglicher. Das erhöht die Freude an der Bewegung und führt zu verstärkter Aktivität. Immer wieder berichten Tester mit chronischen Erkrankungen, etwa Diabetes Typ 2 oder chronischen (Auto)Immunkrankheiten von gefühlten oder tatsächlichen Verbesserungen ihrer Symptome. Auch konnten bei Patienten mit Typ-2-Diabetes Verbesserungen der Glucose-Werte nachgewiesen werden. Ob die Paleo Ernährung gesund für dich ist, hängt wie bei allen Ernährungsformen auch von der Auswahl und richtigen Zusammenstellung zusammen.

Welche Vorteile hat Paleo für den Körper?

Die Steinzeitdiät kann sich positiv aufs Ernährungsverhalten und auf die Gesundheit auswirken. Die hochwertigen Lebensmittel, der Verzicht auf Brot und andere stark kohlenhydrathaltige Getreideprodukte, das Fehlen jeglicher industriell verarbeiteter Stoffe ist gesund. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zubereitung von Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch zu bewussterem Essen und Einkaufen führt. Die hochwertigen, möglichst pestizidfreien und nicht gedüngten Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe.

Welche Nachteile hat die Steinzeiternährung?

Der Einstieg ins Paleo Essen ist aufwändig: Wissen und Technik zur Verarbeitung der Lebensmittel hat nicht jeder. Ausserdem kostet das Kochen, Schnippeln, Vorbereiten im Alltag Zeit. Auch wenn es inzwischen in Städten Restaurants gibt, die Paleo Gerichte anbieten: Vom Snackriegel bis zum mehrgängigen Dinner muss fast alles selbst zubereitet werden. Hochwertige, frische Lebensmittel sind deutlich teurer als Fertigprodukte und zuckerhaltige Snacks. Frisches Fleisch in Bio-Qualität, Gemüse und Obst aus dem Bioladen oder vom Produzenten gelten als pestizidfrei und deshalb besonders empfehlenswert. Rechnet man allerdings die Kosten für entstehende Krankheiten bei einer ungesunden, billigen Ernährung mit ein, könnte sich das Paleo-Projekt langfristig durch die verbesserte Gesundheit rechnen.

Fleisch ja, Zucker nein: Was darf ich bei Paleo essen?

Die wichtigsten Lebensmittel der Steinzeiternährung:

  • Gemüse und Obst
  • fettarmes Fleisch und Fisch, möglichst Bio und Wild
  • Nüsse und Samen
  • gesunde Fette
  • Eier

Was nicht in die Paleo-Küche gehört:

  • Getreide und Getreideprodukte
  • verarbeitete Lebensmittel
  • Milch und Milchprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • künstliche Zusatzstoffe aller Art
  • stark verarbeitete pflanzliche Fette

Funktioniert Paleo Ernährung auch ohne Fleisch?

Grundsätzlich lässt sich die Paleo Ernährung auch vegetarisch durchführen. Sogar als vegane Version, dem Pegan-Trend, werden inzwischen Rezepte beworben. Allerdings wird dadurch die Liste der erlaubten Lebensmittel noch einmal kürzer. Umso sorgfältiger sollte die Auswahl erfolgen: So müssen Proteine sowohl aus Fleisch als auch aus Milchprodukten ersetzt werden. Da auch Hülsenfrüchte wegfallen, kann es hier zu Mangelerscheinungen kommen.

Abnehmen mit Paleo: Wie geht das?

Wer mit Paleo abnehmen will, profitiert von der Lebensmittelzusammenstellung. Viel mageres Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse, keine leeren Kalorien, stattdessen hochwertige Fettsäure: Das macht die Ernährungsweise zur idealen Langzeit-Diät. Sorgsam zusammengestellt, kann diese Ernährung dauerhaft beibehalten werden, wenn das Lieblingsgewicht durch langsames Abnehmen einmal erreicht ist. Vorsicht ist nur bei sehr kohlenhydratarmen Speiseplänen geboten: Diese können leicht im gefürchteten Jo-Jo-Effekt enden.

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