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Manche Aminosäuren sind notwendige Eiweiss-Bausteine, die dein Organismus aber nicht selbst aufbauen (synthetisieren) kann. Du musst sie mit der Nahrung aufnehmen. Daher werden sie als essenziell bezeichnet. Phenylalanin gehört zu den neun essenziellen Bausteinen. Du brauchst es zur Synthese von Tyrosin. Nur eine geringe Menge von etwa zehn Milligramm pro Liter fliesst in deinem Blut. Der Baustein kommt in unterschiedlichen Formen vor:
Phenylalanin ist ein wichtiger Baustein für Tyrosin, das in der Leber synthetisiert wird. Es ist damit unerlässlich als
Tyrosin ist demnach für dein körperliches und seelisches Wohlbefinden zuständig. Es regelt deine Motivation und Stimmungslage.
Nimmst du nicht genügend Phenylalanin zu dir, kann das zu einem Phenylalaninmangel führen. Risikofaktoren sind dabei körperliche und psychische Belastung sowie Erkrankungen der Leben und des Magen-Darm-Traktes. Symptome können sein:
Ernährst du dich ausgewogen und vernachlässigst du die Eiweisszufuhr nicht, tritt in der Regel kein Phenylalaninmangel auf. Andererseits kann eine Fehlernährung zur Überversorgung mit Phenylalanin führen. Für den gesunden Menschen ist sie ungefährlich, da es einfach über die Nieren ausgeschieden wird. Gefährlich kann ein hoher Phenylalaninspiegel nur für Personen werden, die an Phenylketonurie (Ursache ist eine anormale Genstruktur) oder Schizophrenie leiden oder Leberschäden haben.
Die WHO empfiehlt eine Tagesdosis von 14 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht an Phenylalanin. Bei körperlicher Anstrengung kann sie höher liegen. Dennoch solltest du nicht über einen längeren Zeitraum überdosieren. Wie viel Phenylalanin im Nahrungsmittel enthalten ist, erfährst du auf dem Etikett.
Eiweiss-Bausteine sind beliebt in Nahrungsergänzungsmitteln. Sie sollen positive Effekt haben auf
Phenylalanin ist beliebt, weil es leistungssteigernde und stimmungsfördernde Eigenschaften besitzt. Gerade im Sport soll es die Motivation und mentale Stärke unterstützen. Allerdings enthalten die meisten Nahrungsergänzungen DL-Phenylalanin. Dein Körper kann jedoch nur das natürliche L-Phenylalanin zur Eiweissproduktion und Hormonsynthese nutzen. Das D-Phenylalanin scheidest zu wieder aus. Daher gilt auch beim Sport: Nichts geht über eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen. Eine optimale Regeneration ergänzt dein gesundheitsbewusstes Verhalten.
Den Eiweiss-Baustein Phenylalanin findest du in allen eiweissreichen Lebensmitteln wie
Störungen in der Genstruktur können zu Phenylketonurie (PKU) führen. Dabei kann der Körper Phenylalanin nicht abbauen und kein Tyrosin herstellen, weil ihm das Enzym Phenylalaninhydroxylase (PAH) fehlt. Die Phenylketonurie ist eine erblich bedingte Funktionsstörung im Eiweissstoffwechsel, die zu ernsten Gehirnschäden führen kann. Sie tritt als klassische PKU (Enzym PAH arbeitet gar nicht) oder Hyperphenylalaninämie (milde PKU, Enzym PAH arbeitet nicht ausreichend) auf. Der Arzt diagnostiziert die Krankheit bereits beim Neugeborenenscreening. Bliebe sie unbehandelt, käme es nach etwa drei Monaten zu einer Gedeihstörung (der motorischen und geistigen Entwicklung). Auffällig ist der Uringeruch durch die Phenylessigsäure. Bei Jugendlichen äussert sich die PKU vor allem durch Konzentrationsstörungen. Die am häufigsten eingesetzte Behandlung ist eine strikte Diät, die aus Gemüse, Obst und Spezialnahrung besteht. Betroffene müssen dabei immer das Etikett bei Light-Produkten im Auge haben. Sind sie mit Aspartam gesüsst, das aus Phenylalanin besteht, warnt der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“. Halten sich die Kinder und Jugendlichen an die Vorgaben, entwickeln sie sich körperlich und seelisch gesund. Die Forschung arbeitet daran, eine medikamentöse Alternative zu finden. Der Wirkstoff Sapropterin könnte den Defekt kompensieren. Bislang spricht jedoch nur ein Drittel der Betroffenen darauf an. Bis es eine Erleichterung für die Patienten gibt, müssen sie sich daher eiweissreduziert ernähren. Das erfordert eine enorme Disziplin: In fast allen Nahrungsmitteln ist Phenylalanin enthalten. Schon geringe Mengen können für den Körper schädlich sein. PKU in der Schweiz gar nicht so selten. Etwa jeder siebzigste Einwohner leider darunter.
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