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Phenylalanin: essenzielle Aminosäure gegen seelische und körperliche Belastung

Phenylalanin: essenzielle Aminosäure gegen seelische und körperliche Belastung

Phenylalanin zählt zu den neun essenziellen Aminosäuren, die dein Körper als Baustein für Muskulatur, Haut und Nerven braucht. Dein Organismus kann Phenylalanin nicht selber herstellen, es kommt nur minimal im Blutplasma vor. Du musst es also mit der Nahrung aufnehmen. Deine Leber baut daraus Tyrosin, das für die Hormonbildung und Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) benötigt wird. Je mehr Stress du hast, umso mehr Phenylalanin brauchst du. Es kommt praktisch in allen eiweisshaltigen Lebensmitteln vor. Bildet dein Körper aufgrund fehlender Enzyme kein Tyrosin, leidest du an Phenylketonurie. Hier erfährst du Wissenswertes zun Phenylalanin und was bei Phenylketonurie zu tun ist.

Warum ist die Aminosäure Phenylalanin essenziell?

Manche Aminosäuren sind notwendige Eiweiss-Bausteine, die dein Organismus aber nicht selbst aufbauen (synthetisieren) kann. Du musst sie mit der Nahrung aufnehmen. Daher werden sie als essenziell bezeichnet. Phenylalanin gehört zu den neun essenziellen Bausteinen. Du brauchst es zur Synthese von Tyrosin. Nur eine geringe Menge von etwa zehn Milligramm pro Liter fliesst in deinem Blut. Der Baustein kommt in unterschiedlichen Formen vor:

  1. L-Phenylalanin: natürlicher Baustein in eiweissreichen Nahrungsmitteln
  2. D-Phenylalanin: künstlich hergestellt
  3. DL-Phenylalanin: Kombination aus den anderen Formen

Was macht Phenylalanin im Körper?

Phenylalanin ist ein wichtiger Baustein für Tyrosin, das in der Leber synthetisiert wird. Es ist damit unerlässlich als

  • Grundbaustein für Eiweisse (Muskeln, Sehnen, Bänder)
  • Hormonbildung (Schilddrüse, Insulin)
  • Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter): Durch ihn entstehen Adrenalin, Noradrenalin, Beta-Endorphin, Dopamin
  • Pigmentbildung: Aufbau von Melanin (Farbstoff) in Haut und Haaren
  • Zellschutz: Tyrosine wirken wie Fettsäuren (Omega 3) als Antioxidantien

Tyrosin ist demnach für dein körperliches und seelisches Wohlbefinden zuständig. Es regelt deine Motivation und Stimmungslage.

Wozu führen Stress und Fehlernährung?

Nimmst du nicht genügend Phenylalanin zu dir, kann das zu einem Phenylalaninmangel führen. Risikofaktoren sind dabei körperliche und psychische Belastung sowie Erkrankungen der Leben und des Magen-Darm-Traktes. Symptome können sein:

  • Appetitmangel
  • Depressionen
  • Energiemangel
  • Muskelzittern
  • Pigmentstörungen (Vitiligo)
  • Reizbarkeit
  • Schwächegefühl

Ernährst du dich ausgewogen und vernachlässigst du die Eiweisszufuhr nicht, tritt in der Regel kein Phenylalaninmangel auf. Andererseits kann eine Fehlernährung zur Überversorgung mit Phenylalanin führen. Für den gesunden Menschen ist sie ungefährlich, da es einfach über die Nieren ausgeschieden wird. Gefährlich kann ein hoher Phenylalaninspiegel nur für Personen werden, die an Phenylketonurie (Ursache ist eine anormale Genstruktur) oder Schizophrenie leiden oder Leberschäden haben.

Wie hoch ist der Bedarf an Phenylalanin im Körper?

Die WHO empfiehlt eine Tagesdosis von 14 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht an Phenylalanin. Bei körperlicher Anstrengung kann sie höher liegen. Dennoch solltest du nicht über einen längeren Zeitraum überdosieren. Wie viel Phenylalanin im Nahrungsmittel enthalten ist, erfährst du auf dem Etikett.

Warum ist eine Ernährungssupplementierung mit DL-Phenylalanin umstritten?

Eiweiss-Bausteine sind beliebt in Nahrungsergänzungsmitteln. Sie sollen positive Effekt haben auf

  • Immunabwehr
  • Leistungsfähigkeit
  • Muskelaufbau
  • Regenerationsfähigkeit

Phenylalanin ist beliebt, weil es leistungssteigernde und stimmungsfördernde Eigenschaften besitzt. Gerade im Sport soll es die Motivation und mentale Stärke unterstützen. Allerdings enthalten die meisten Nahrungsergänzungen DL-Phenylalanin. Dein Körper kann jedoch nur das natürliche L-Phenylalanin zur Eiweissproduktion und Hormonsynthese nutzen. Das D-Phenylalanin scheidest zu wieder aus. Daher gilt auch beim Sport: Nichts geht über eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen. Eine optimale Regeneration ergänzt dein gesundheitsbewusstes Verhalten.

Welche Lebensmittel enthalten Phenylalanin?

Den Eiweiss-Baustein Phenylalanin findest du in allen eiweissreichen Lebensmitteln wie

  • Fisch und Meeresfrüchte, vor allem Thunfisch, Forelle, Scampi
  • Fleisch, insbesondere Rind
  • Gemüse (Tomaten, Karotten)
  • Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Sojabohnen)
  • Milchprodukte (Käse, Quark)
  • Nüsse, Saaten (Kürbiskerne)
  • Vollkornprodukte (Haferflocken)

Wozu führt die veränderte Genstruktur bei der Phenylketonurie?

Störungen in der Genstruktur können zu Phenylketonurie (PKU) führen. Dabei kann der Körper Phenylalanin nicht abbauen und kein Tyrosin herstellen, weil ihm das Enzym Phenylalaninhydroxylase (PAH) fehlt. Die Phenylketonurie ist eine erblich bedingte Funktionsstörung im Eiweissstoffwechsel, die zu ernsten Gehirnschäden führen kann. Sie tritt als klassische PKU (Enzym PAH arbeitet gar nicht) oder Hyperphenylalaninämie (milde PKU, Enzym PAH arbeitet nicht ausreichend) auf. Der Arzt diagnostiziert die Krankheit bereits beim Neugeborenenscreening. Bliebe sie unbehandelt, käme es nach etwa drei Monaten zu einer Gedeihstörung (der motorischen und geistigen Entwicklung). Auffällig ist der Uringeruch durch die Phenylessigsäure. Bei Jugendlichen äussert sich die PKU vor allem durch Konzentrationsstörungen. Die am häufigsten eingesetzte Behandlung ist eine strikte Diät, die aus Gemüse, Obst und Spezialnahrung besteht. Betroffene müssen dabei immer das Etikett bei Light-Produkten im Auge haben. Sind sie mit Aspartam gesüsst, das aus Phenylalanin besteht, warnt der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“. Halten sich die Kinder und Jugendlichen an die Vorgaben, entwickeln sie sich körperlich und seelisch gesund. Die Forschung arbeitet daran, eine medikamentöse Alternative zu finden. Der Wirkstoff Sapropterin könnte den Defekt kompensieren. Bislang spricht jedoch nur ein Drittel der Betroffenen darauf an. Bis es eine Erleichterung für die Patienten gibt, müssen sie sich daher eiweissreduziert ernähren. Das erfordert eine enorme Disziplin: In fast allen Nahrungsmitteln ist Phenylalanin enthalten. Schon geringe Mengen können für den Körper schädlich sein. PKU in der Schweiz gar nicht so selten. Etwa jeder siebzigste Einwohner leider darunter.

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