Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Ernährungsberater in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Ernährung bei Gicht: Warum eine purinarme und gesunde Mischkost so wichtig ist

Ernährung bei Gicht: Warum eine purinarme und gesunde Mischkost so wichtig ist

Heftige Gelenkschmerzen, die häufig von Fieber begleitet werden, sind die wesentlichen Symptome bei der Stoffwechselerkrankung Gicht. Oberstes Ziel der Ernährung bei Gicht ist es, die Harnsäurekonzentration im Blut zu senken. Die Gicht ist meist angeboren und bricht dann aus, wenn du dich ungesund ernährst, Übergewicht hast oder dich nicht ausreichend bewegst. Mit einer purinarmen, gesunden und ausgewogenen Ernährung kannst du die Konzentration von Harnsäure in deinem Blut meist schnell wieder senken und die Symptome verschwinden dann.

Was ist Gicht?

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, deren Symptome sich meist wie aus heiterem Himmel zeigen. Charakteristisch für solch einen Gichtanfall sind starke Gelenkschmerzen. Sie treten häufig im grossen Zeh auf, können aber auch die Gelenke in den Knien oder den Händen betreffen. Meist sind die Gelenke gerötet und geschwollen; in einigen Fällen bekommen die Patienten auch Fieber. Männer sind von der Krankheit häufiger betroffen; meist zeigen sich die Symptome zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr. Bei der primären Form handelt es sich um einen angeborenen Stoffwechseldefekt: In diesem Fall scheidet die Niere zu wenig Harnsäure aus. Bei der sekundären Form der Gicht hingegen sind andere Erkrankungen die Ursache.

Welche Ursachen kommen für die Gicht in Frage?

Patienten, die an Gicht erkranken, haben meist eine genetische Veranlagung. Bei ihnen ist die Niere nicht in der Lage, Purin auszuscheiden. Ob die Krankheit dann aber tatsächlich ausbricht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bekannt ist, dass Übergewicht und eine fettreiche Ernährung den Ausbruch der Gicht begünstigen können. Weibliche Patienten erkranken meist erst nach der Menopause an Gicht, denn das Geschlechtshormon Östrogen schützt vor der Erkrankung.

Was passiert bei Gicht im Körper und wie erfolgt die Behandlung?

Selbst eine nur leichte Erhöhung der Harnsäurekonzentration im Blut muss unverzüglich behandelt werden, um ernsthafte Folgeschäden auszuschliessen. Zunächst wird dir der Arzt Medikamente verschreiben, die den Harnsäurespiegel im Blut senken. Sie sind aber nicht für die dauerhafte Einnahme geeignet, da sie zum Teil erhebliche Nebenwirkungen haben. Wenn die Harnsäurekonzentration im Blut bei mehr als neun Milligramm pro Deziliter liegt, ist allerdings die Gabe von Urikosurika unerlässlich. Solche Medikamente fördern die Ausscheidung von Harnsäure. Aus diesem Grund ist einer der wesentlichen Ansätze bei der Behandlung der Gicht eine Umstellung der Ernährung. Folgende Ziele stehen dabei im Vordergrund:

  • auf Purin verzichten, sich also purinarm ernähren
  • strikte Diät, vor allem eine Senkung des Bauchfettes
  • Vermeidung von Fruchtzucker

Das Abnehmen sollte bei Gicht allerdings langsam erfolgen, denn ein zu schneller Gewichtsverlust kann neue Gichtanfälle auslösen. Grundsätzlich erfolgt die Behandlung der Gicht für jeden Patienten individuell. Der Arzt schaut zum Beispiel, ob es sich um die akute oder chronische Form handelt und wie häufig die Anfälle auftreten.

Welche Harnsäurekonzentration im Blut ist normal?

Wenn dein Arzt den Verdacht auf Gicht hat, wird er eine Blutuntersuchung durchführen. Gichtpatienten haben eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut; der Maximalwert liegt bei 6,5 Milligramm pro Deziliter. Häufig sind die Harnsäurewerte aber trotz Gicht normal. Zur Abklärung sollte also auf jeden Fall eine Gelenkpunktion durchgeführt werden. Hierbei wird die Gelenkflüssigkeit untersucht. Werden dann Harnsäurekristalle gefunden, ist die Diagnose Gicht eindeutig.

Welche Wirkung haben bestimmte Lebensmittel im Körper?

Im Gegensatz zu früher ist der Diätplan für Gichtpatienten heute nicht mehr so streng. Es sind auch Lebensmittel erlaubt, die früher streng verboten waren. Viel wichtiger ist eine Senkung von Übergewicht. Übergewichtige haben meist einen erhöhten Harnsäurespiegel und entwickeln Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Nierenleiden, Diabetes und sogar Demenz.

Warum ist eine spezielle Diät bei Gicht so wichtig?

Wurde bei dir Gicht diagnostiziert, musst du versuchen, den Harnsäurespiegel im Körper möglichst schnell nach unten zu treiben. Das gelingt am besten mit einer purinarmen Ernährung, bestehend aus viel Gemüse. Obst und Hülsenfrüchte müssen entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht komplett vom Speiseplan gestrichen werden. Auch Spargel und Spinat kannst du ruhig ab und zu zu dir nehmen, selbst wenn du Gichtpatient bist. Selbst Kaffee ist mittlerweile nicht nur erlaubt, sondern soll sogar eine gewisse Schutzfunktion gegen Gicht haben. Folgende weitere Lebensmittel sind empfehlenswert:

  • fettreduzierte Milch und Milchprodukte
  • Obst und Gemüse
  • Nüsse und Getreide
  • mindestens zwei Liter Mineralwasser am Tag

Welche Lebensmittel gelten als gichtfördernd?

Neben vorgenannten Lebensmitteln, die der gezielten Behandlung der Gicht dienen, gibt es auch Nahrungsmittel, die die Symptome der Gicht verstärken können. Dazu zählen vor allem purinhaltige Nahrungsmittel wie Fleisch und Alkohol. Innereien vom Schwein oder Rind wie Leber sind besonders gefährlich und haben eine sofortige Wirkung im Körper bei Gichtpatienten. Auch in bestimmten Fischsorten und Säften, die viel Fructose enthalten, ist sehr viel Purin. Experten haben herausgefunden, dass bereits ein fructosehaltiges Glas Saft am Tag das Gichtrisiko um bis zu 45 Prozent erhöhen kann. Auch den Konsum von Alkohol solltest du deutlich einschränken oder sogar ganz meiden.

Der Ernährungsberatungsvergleich für die Schweiz. Finde die besten Ernährungsberater in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Vegan abnehmen: Wie gesund ist eine Gewichtsreduktion ohne Fleisch, Milch und Eier?

Essen ist ein Erlebnis für alle Sinne und beeinflusst massgeblich deine Gesundheit. Der Weg zum Traumgewicht erweist sich manchmal jedoch als ein steiniger Pfad, der viele Hindernisse bereithält. Von einer veganen Ernährung erhoffen sich viele Menschen gesunde Lebensmittel und leckere neue Rezepte. Aber kann Veganismus auch beim Abnehmen helfen? Wir gehen den häufigsten Fragen und Antworten rund um veganes Abnehmen auf den Grund!

Hungerstoffwechsel – Wissenswertes über das evolutionäre Notprogramm

Bei einem Grossteil der Menschen, die ihr Gewicht reduzieren möchten, endet dieses Vorhaben nicht selten in Frust. Vor allem einseitige Diäten können stressen – insbesondere dann, wenn sich die Zahl auf der Waage nicht ändert. Nicht selten wird hierfür der sogenannte Hungerstoffwechsel verantwortlich gemacht. Doch was genau versteht man eigentlich unter einem Hungerstoffwechsel und kann er wirklich den Erfolg beim Abnehmen blockieren? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir im folgenden Artikel.

Was ist Invertzucker und wie gesund oder ungesund ist er?

Der Begriff Invertzucker oder auch Invertzuckersirup findet sich inzwischen auf zahlreichen Zutatenlisten wieder und steckt nicht nur in süssen Lebensmitteln oder Desserts. Die Zuckerart wird aus einfachem Haushaltszucker hergestellt und besteht aus Traubenzucker und Fruchtzucker. Wie genau der Invertzucker hergestellt wird, welche Eigenschaften er bei der Verarbeitung mit Lebensmitteln mit sich bringt und wie gesund oder ungesund er wirklich ist, haben wir hier einmal zusammengefasst.

Kaliumhaltige Lebensmittel: Wichtig für Nerven und Muskeln

Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Kalium ist für deinen Körper schädlich. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, ihm zwar ausreichend Mengen des Mineralstoffs zuzuführen, es aber auch nicht zu übertreiben. Kalium ist für zahlreiche Vorgänge im menschlichen Körper wichtig. Eine besondere Bedeutung hat der Stoff für die Muskeln und Nerven. Er spielt aber auch für den Wasserhaushalt eine entscheidende Rolle. Achte daher auf kaliumhaltige Lebensmittel, um den Kaliumgehalt in deinem Körper konstant zu halten.

Vitamin A in Lebensmitteln – Vorkommen, Funktionen und Bedarf

Vitamin A gehört neben den Vitaminen D und K zu den fettlöslichen Vitaminen, die unser Körper braucht. Vitamin A ist vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten. Doch auch durch pflanzliche Lebensmittel können wir Vitamin A aufnehmen, nämlich in der Vorstufe Beta-Carotin. Vitamin A ist wichtig für Haut, Augen, Schleimhäute und vieles mehr. Wie viel Vitamin A du brauchst und in welchen Lebensmitteln der wichtige Vitalstoff enthalten ist, erfährst du in diesem Artikel.

Biologische Wertigkeit: Das verbirgt sich hinter dem Begriff

Der Begriff der biologischen Wertigkeit klingt für viele auf den ersten Blick kompliziert. Er taucht vor allem im Zusammenhang mit Muskelaufbau und Krafttraining auf. So vertrackt ist das mit der biologischen Wertigkeit von Lebensmitteln jedoch gar nicht. Das Wissen darüber kann dir sogar helfen, effektiver Muskeln aufzubauen und deinen Körper optimal mit Proteinen zu versorgen. In diesem Artikel beantworten wir dir die häufigsten Fragen zum Thema biologische Wertigkeit und geben dir viele hilfreiche Tipps, um dieses Wissen erfolgreich zu nutzen.